Chronik

Am 10. Januar 1910 gründete ein Kreis von 11 naturverbundenen Schweinheimer Imkern den Bienenzuchtverein. Initiator für den Zusammenschluss der Imker war, den älteren Schweinheimer Bürgern sicherlich noch gut bekannt, der Zahntechniker Peter Krenz. Die Vereinsvorstandschaft bestand aus:

Herr P. Krenz, 1. Vorstand
Herr R. Völker, 2.Vorstand
Herr A. Staudt, Schriftführer

sowie den Herrn Schmitt, Spahn und Rickert als Beisitzer.

Während seiner Vereinsführung wurden durch Landesinspektor Hofmann vor allem Zuchtkurse in Theorie und Praxis abgehalten. Fachvorträge von Wanderlehrer Müller bereicherten die Versammlungen und gaben den Imkern wichtige Hinweise. In der Zeit des 1. Weltkrieges un der anschließenden Inflationszeit ruhte die Vereinsarbeit. Im Jahre 1924 wurde das Vereinsleben erneuert und der allseits beliebte Pfarrer Umenhof zum 1. Vorsitzenden des Bienenzuchtvereins gewählt. Er behielt dieses Amt bis zum Jahre 1935.

Erwähnenswert dürfte an dieser Stelle sein, dass Herr Pfarrer Schweinfest, der Vorgänger von Herrn Pfarrer Umenhof, einen größeren Bienenstand betreute und seinerzeit schon Waldwanderungen durchführte. Überhaupt waren zur damaligen Zeit die Pfarrer, Lehrer, Landwirte und die naturverbundenen Bürger die Stützen der Imkervereine. Im Jahre 1935 wurde Alois Becker zum
1. Vorsitzenden gewählt. Er leitete den Verein bis zum Jahre 1949. Während seiner Vereinsführung wurden vor allem die Monatsversammlungen die Probleme der Bienenkrankheiten sowie die Beschaffung des Zuckers, die entsprechend den damaligen Wirtschaftsverhältnissen mit großen Schwierigkeiten verbunden war, behandelt.

In der Versammlung des Jahres 1949 legte 1. Vorstand Alois Becker aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Als Dank für seine langjährige Vorstandsarbeit wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Neuer Vereinsvorsitzende wurde der seitherige Schriftführer Lukas Fesenmeier. Er leitete den Verein in vorbildlicher Weise bis zum Jahre 1961. Während seiner Amtszeit wurde die Carnica-Biene in Schweinheim eingeführt und beim Forsthaus des Imkerkollegen Ruf eine Belegstelle errichtet. Durch den plötzlichen Tod des
1. Vorsitzenden Fesenmeier, wurde im September 1961 Karl Staudt zu seinem Nachfolger gewählt.

Entsprechend seiner angeborenen Frohnatur wurde neben der allgemeinen Vereinsarbeit das „Gesellige“ in unserem Vereinsleben gepflegt. Im Jahr 1975 übernahm Ernst Maurer als 1. Vorstand die Geschicke des Vereins, nachdem Karl Staudt wegen Krankheit den Vereinsvorsitz niederlegte. Ernst Maurer führte den Verein bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 1988. Durch seine Vorträge sowie durch die von Ihm organisierten Standschauen und Imkerlehrfahrten wurden die Vereinsmitglieder nach den neuesten Methoden der Imkerei unterrichtet. Besonders hervorzuheben sind dabei die Lehrfahrten zu den Großimkern „Behrends“ in Rottweil, „Ritzmann“ in Bruchsal, „Beer“ in Ley und „Reiter“ in Brunn. Bei diesen Lehrfahrten, kam die Geselligkeit nie zu kurz und sie werden allen Teilnehmern stets in schöner Erinnerung bleiben.

Ein besonderer Höhepunkt war jedoch unser 70jähriges Vereinsjubiläum mit Fachvortrag von Imkermeister Deichmann und die Ehrung verdienter Mitglieder durch den Kreisvorsitzenden Hans Eisert.

Nach dem Tod unseres 1. Vorsitzenden übernahm Armin Baldringer 1988 den Vereinsvorsitz und führte unseren Verein bis zum Jahre 2001. Zwei besondere Höhepunkte während seiner Amtszeit waren das 80-jährige Vereinsjubiläum mit dem damaligen Landesverbandsvorsitzenden Herrn Herold und dem Fachvortrag von Herrn Dr. Liebig, sowie das 90-jährige Vereinsjubiläum mit Fachvortrag von Herrn Prof. Dr. Bengsch. Die Ehrungen wurden von der damaligen bayerischen Honigkönigin Fr. Echtler vorgenommen. Diese beiden Vereinsjubiläen wurden als überregionale Imkertagungen durchgeführt.

Ein besonderes Anliegen von Herrn Baldringer war auch die Öffentlichkeitsarbeit für die Bienenzucht. Durch zahlreiche Berichte in den Zeitungen und Interviews im Rundfunk brachte er die Imkerei der Öffentlichkeit nahe. Unser langjähriger
2. Vorsitzender Dieter Braun führt nun unseren Verein ab dem Jahre 2001 als 1. Vorsitzender.

Der Verein hat zurzeit 57 Mitglieder (03/2020), welche ca. 236 Bienenvölker betreuen. Durch die Bienenvölker, welche durchwegs in der Gemarkung Aschaffenburg aufgestellt sind, wird gewährleistet, dass es in unserer Heimat blüht und fruchtet.

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